Lesezeit 20 Minuten - aktualisiert September 2022

Jetzt mal ernsthaft und vom ambitioniert kochenden Holz-Nerd zum Koch:

„Schneidebrett ölen mit 08/15 Salatöl kannst Du knicken. Das funktioniert nicht und ist unprofessionell.“

Das ist vergleichbar wie scharfe Küchenmesser im Geschirrspüler zu spülen. Der Laie fragt sich, was daran schlimm ist. Das merkt er spätestens dann, wenn die Messerklingen ruiniert sind. 

Aber wie funktioniert das mit dem Schneidebrett ölen richtig?

In diesem Beitrag lernst Du:

  • den Unterschied zwischen Salatöl und Öl für Holzschutz
  • welchen Sinn es überhaupt ergibt, ein Schneidebrett ölen zu müssen
  • was Kuchen backen mit Schneidebrett ölen zu tun hat
  • wie Du lange Freude an deinem Schneidebrett hast, ohne dass es anfängt zu stinken
  • einen Leitfaden wo Du siehst, welches Öl für was geeignet ist

 

Um die Krux besser zu verstehen, stelle dir mal bitte kurz folgende Situation vor:

Zuhause verlegt jemand für dich sau teures Massivholz-Parkett. Dann schleift er den Boden und fährt mal kurz in den Discounter. Er kommt mit 10 Flaschen Sonnenblumenöl für 3 Euro pro Flasche zurück und fängt nun an, das Öl auf dem Fußboden zu verteilen. Was machst Du? Vermutlich fragen, ob er unterwegs Bauschutt geraucht hat und bitten zu gehen.

Wo liegt der Unterschied zwischen Fußboden und Schneidebrett ölen?

Bei so einem Extrembeispiel scheint die Sachlage klar: Jeder weiß im Prinzip, dass es für Parkett spezielles Öl gibt. Für ein Schneidbrett aus Holz aber auch. Öl ist nicht gleich Öl.

Ein Schneidebrett wird viel extremer abgenutzt als ein Fußboden. Also was tun?

Schneidebrett ölen: warum Salatöl nicht geht

Dafür gibt es 3 entscheidende Gründe.

Der erste wäre, weil Speiseöl nicht gereinigt wird. Es enthält noch alle Schleimstoff Eiweiße. Diese werden mit der Zeit (auch im Holz) durch Sauerstoff ranzig. Deshalb steht auch ein MHD auf der Flasche. Gerade bekanntes Leinöl bekommt einen fürchterlichen Geschmack und Geruch wenn es ranzig ist.

Zweitens wird es – weil es noch alle Inhaltsstoffe hat – nie richtig aushärten, sondern immer klebrig bleiben. Das ist so ähnlich wie beim Ei-Schnee schlagen: Trennt man die Eier nicht sauber, wird das Eiweiß nie richtig steif.

Der dritte Grund ist das falsche Öl. Es unterscheidet sich bei der Zusammensetzung in gesättigte und ungesättigte Fettsäuren. Nur die ungesättigten Fettsäuren sind in der Lage, mit Hilfe von Luft zu reagieren und auszuhärten. Die andere bleiben einfach flüssig.

Dadurch entsteht das eigentliche Problem: nicht hart gewordene Pflanzenöle verseifen durch Tenside (Spülmittel) und werden wieder ausgewaschen. Ausgehärtete Öle aus ungesättigten Fettsäuren haben dagegen ihre Struktur geändert und sind polymerisiert. Sie sind kein Öl mehr, sondern ein Polymer. Das ist wie die Umwandlung von Mehl und Wasser zu einem zäh-elastischen Teig.

Der Unterschied zwischen Salatöl und Holzöl kann man wie folgt beschreiben:

„Man braucht zum Ölen von einem Schneidebrett sinngemäß keine Butter, sondern Butterschmalz“

Kennst Du den Unterschied? Im einen sind noch Eiweiße und Milchzucker drin, beim anderen nur das pure Butter-Reinfett. In der Praxis bedeutet das, kein Leinöl aus dem Supermarkt, sondern ein gereinigtes Öl was nicht mehr verderben kann. Das hat auch kein klassisches MHD mehr.

Behandeltes/gereinigtes Öl heißt auch anders:

So ist es dann als raffiniert, kalt gebleicht oder Lack-Leinöl im Handel. Firnis ist umgangssprachlich die Bezeichnung für gereinigtes Öl mit einem Trocken-Beschleuniger. Dadurch kann das Öl besser den Sauerstoff aus der Luft aufnehmen. Das Durchtrocknen dauert so nur 1-2 Tage statt einer Woche.

Holztechnik: Schneidebrett ölen – wie kommt das Öl ins Holz?

Holzfasern sind wie ein Paket leicht durchlöcherter Strohhalme. Die Öffnungen sind das Hirnholz, also die sichtbaren Jahresringe. Die Löcher in den Strohhalm-Wänden verbinden den Baum von außen nach innen. Das ist wie ein ausgeklügeltes Rohrleitungssystem.

Öl ist im Normalfall relativ dickflüssig und dringt nur schwer in die engen Röhrchen. Um es flüssiger zu machen, kann man es auf rund 60 Grad erwärmen. Alternativ mit einem Lösemittel (echtes Terpentin, Orangenöl) bis zu 50% verdünnen.

Doch wie tief zieht Öl ins Holz ein?

Ein Schneidebrett aus Hirnholz schafft man zu durchtränken, da man im Prinzip nur offene Strohhalm-Enden hat. In ein normales Langholz-Brett kommt man nur 1 bis 2 Millimeter hinein, weil die “Löcher in den Wänden der Strohhalme” dünner sind. Hirnholzbretter sind deswegen nicht automatisch besser.

Schneidbrett ölen: was wird wie geölt?

Zum Verständnis: auf einem Schneidebrett werden manche Stellen mehr beansprucht als andere. Die Schneidfläche benutzt man logischerweise am meisten. Die Kanten bleiben quasi unberührt.

Von daher werden diese Bereiche getrennt betrachtet. Die Hirnkanten (wo die Jahresringe sichtbar sind) saugen mehr Wasser und trocknen auch schneller. Diese müssen also besonders gut versiegelt werden, um den Unterschied auszugleichen.

Achtung – Spoiler:

Für die Fläche reicht im Prinzip eine Grundierung. Mehr dient rein der Optik oder dem Spaß an der Sache. Das hat 2 Gründe:

Erstens nimmt Langholz nicht so viel Wasser auf (gerade wenn man eine gehobelte/geschabte Oberfläche hat).

Zweitens wird die Ölschicht ohnehin bis zur Grundierung zerschnitten. Die Schneidfläche wie ein Möbel zu behandeln sieht zwar im Neuzustand toll aus, ergibt aber nach ein paar Schnitten wenig Sinn, da die aufgebaute Barriere durchbrochen ist.

Deshalb wird (wie Du später siehst) die aushärtende Schicht durch eine leicht erneuerbare Pufferschicht ersetzt.

Schneidebrett ölen: dicker vs. dünner Auftrag

Willst Du dein Schneidebrett aus Holz ölen, musst Du eine Sache beachten: Öl braucht zum Trocknen Kontakt mit Sauerstoff. Das bedeutet im Umkehrschluss, die Ölschicht darf nicht aus einer dicken Schicht bestehen, sondern muss immer aus mehreren dünnen Schichten gebildet werden. Dabei braucht jede Schicht mindestens 2 Tage zum Trocknen.

Unter der bereits harten Schicht dauert das jedoch ein paar Wochen, da das Öl keinen direkten Kontakt zu Sauerstoff hat. Wie bereits weiter oben erwähnt, verdunstet da nichts (wie bei Lack), sondern die ungesättigten Fettsäuren des Öls reagieren mit dem Sauerstoff zu einem zäh-elastischen Gefüge.

Den größten Effekt hat immer die erste Schicht – also Grundierung. Diese sollte möglichst tief in das Holz einziehen und komplett aushärten. Es ist wie beim Garen oder Backen: Je langsamer die Trocknung, desto gleichmäßiger härtet das Öl aus.

Schneidebrett ölen: was Ölen von Holz mit Backen zu tun hat.

Ist die Ölschicht von Anfang an zu dick, bleibt das Öl im Holz flüssig. Das ist dann so, als ob ein Kuchen außen bereits verbrannt ist und innen noch roh. Nur geht es hier nicht um roh oder gar. Nur ausgehärtetes Öl hält Holz davon ab Wasser aufzunehmen und dadurch zu arbeiten. Je tiefer das Öl also aushärtet desto mehr mögliche Saug-Öffnungen sind blockiert.

Perfekt wäre es natürlich Holz mit ausgehärtetem Öl komplett zu „Plastifizieren“. Das ist in der Praxis aber fast unmöglich. Der Grund ist, weil man das Öl zum einen richtig hineinpressen müsste. Zum anderen, da die Trocknung hierfür von innen nach außen passieren muss. Also genau umgekehrt wie es normal läuft.

Deshalb funktioniert das nur bei Mitteln die mit Wasser reagieren z.B. Polyurethan Holzverfestiger. Denn notwendiges Wasser ist im Holz durch Holzfeuchte vorhanden.

Es werden so viele Schichten gebildet und trocken gelassen, bis das Holz kein Öl mehr aufnimmt. Dabei startet man wie bereits erwähnt mit einer verdünnten Grundierung und danach unverdünnt. Nach jedem Auftrag kann man mit 280 er Korn die Oberfläche glatt schleifen. Das Holz nimmt nach dieser Behandlung fast kein Wasser mehr auf und ist ziemlich resistent gegenüber Flecken.

Schneidebrett ölen: Öl mit Trockenbeschleuniger

Öl ohne Trockenbeschleuniger braucht Wochen zum durchtrocknen, also nix mit “über Nacht trocknen lassen” wie es einige Knalltüten im Netz so blubbern.

Statt der langen Trockenzeit, kann man natürlich auch ein Öl mit integriertem Trockenbeschleuniger verwenden. Nur gibt es jetzt hierzu eine kleine Besonderheit:

Der Auftrag erfolgt immer sehr dünn – auch bei der Grundierung. Denn dieses nicht ausgehärtetes Öl ist durch die Zusatzstoffe gesundheitlich bedenklich. Mit jedem tiefen Schnitt bestünde die Gefahr, dass flüssiges Öl an die Oberfläche tritt. Durch den dünnen Auftrag stellt man die Aushärtung sicher – denn in diesem polymerisierten Zustand ist die Schicht unbedenklich.

Schneidebrett ölen: lohnt sich der ganze Aufwand?

Es ist jedem freigestellt, ob er sich für den klassischen Aufbau mit gereinigtem Öl entscheidet, oder eines mit Trockenbeschleuniger nimmt. Reines Öl ergibt zeitlich wenig Sinn.

Die Kanten müssen wie gesagt sehr dicht versiegelt werrden. Für die Fläche ist es ausreichend, sie mit sikkativiertem Öl (enthaltener Trockenbeschleuniger) zu grundieren.

Die letzten paar Schichten werden dann durch eine leicht erneuerbare, dauerfeuchte Pufferschicht ersetzt. Der Vorteil ist zudem, dass dieses bis zu einem gewissen Maß in der Lage ist, sich wieder neu im Holz zu verteilen und Schnitte dadurch weniger sichtbar sind.

Schneidebrett ölen: Die perfekte Nachpflege

Trocknendes Öl ergibt – wie bereits erwähnt – auch wegen der benötigten Zeit (Tage) zum Aushärten wenig Sinn. Trotzdem soll das Holz vor Feuchtigkeit und Fleckenbildung geschützt werden.

Da Lebensmittel so mit dem Oberflächenmittel in direkten Kontakt kommt, muss es absolut frei von Schadstoffen sein.

Eine solche Pufferschicht besteht meist aus aus einem Träger-Öl und Wachs.

Als Grundstoff kommt in der Regel medizinisches Weißöl zum Einsatz, manchmal auch Kokosöl. Kokosöl lässt sich jedoch (da nicht härtend) mit Spülmittel wieder auswaschen. Wäre das nicht so, könnte jeder sein Brett mit günstigem Bratfett der bekannten Marke einreiben und hätte die perfekte Oberfläche. Demnach ist medizinisches Weißöl (ohne jede chemische Rückstände) die deutlich bessere Wahl und physiologisch absolut unbedenklich.

Der nächste Knackpunkt ist das Wachs. Hier wird in den allermeisten Fällen Bienenwachs verwendet. Doch ist Bienenwachs von Natur aus durch Pestizide hoch belastet. Man sollte drauf achten, dass das verwendete Wachs mit Aktivkohle gereinigt wurde.

Das Bienenwachs hat zudem die Aufgabe eine Art Antihaftbeschichtung für Gerüche zu bilden. Durch das Abspülen verschwindet auch die „infizierte“ Pufferschicht und das Schneidebrett riecht quasi nicht mehr.

Schneidebrett ölen: Holzcreme richtig anwenden

Diese Creme wird mit Überschuss auf die grundierte Fläche (und auch Kanten) aufgetragen und ein paar Stunden einziehen gelassen. Danach kann man den Überschuss abwischen. Die Oberfläche trocknet dann noch etwas nach, kann aber direkt benutzt werden.

Das enthaltene Öl zieht zwar in das Holz ein, wird aber von der Grundierung gestoppt. Das Wachs verbleibt in der oberen Schicht und macht das Brett wasser/fleckenabweisend.

Dieser Effekt hält bei täglicher Nutzung etwa 14 Tage. Immer wenn das Wasser auf dem Schneidebrett nicht mehr abperlt, kann man die Oberfläche dünn erneuern.

Wie man ein Schneidebrett aus Holz richtig reinigt, kannst Du übrigens hier in einem anderen Beitrag nachlesen…

Schneidebrett ölen: Geeignete Öle

Für die klassische Behandlung sind neben Leinöl auch noch Perillaöl (Schwarznessel-Öl), gereinigtes Mohnöl (aus dem Künstlerbedarf) und Tungöl geeignet. Tungöl kann in flüssigem Zustand eventuell allergische Hautreaktionen auslösen, hier heißt es also Schutzhandschuhe tragen. Es ist jedoch wasserfester als die beiden anderen.

Mohnöl trocknet noch langsamer als Leinöl, kostet jedoch ein vielfaches. Es ist leider nicht so wasserfest wie Leinöl oder Perillaöl, deshalb Preis-Leistungssieger ist ganz klar Lackleinöl – also gereinigtes Leinöl. Daneben gibt es noch andere härtende Öle. Diese wurden aber nur deshalb verwendet, weil sie historisch gesehen Lacken auf Öl-Basis bestimmte Eigenschaften geben und/oder die Holzoberfläche farblich nicht verändern. So bilden z.B. Walnussöl und Mohnöl einen sehr transparenten Überzug. Als reines Überzugsmittel für Holz sind sie Lein-und Tungöl aber gnadenlos unterlegen.

Möbeloberflächen müssen hauptsächlich gut aussehen und nur dem Säubern mit einem feuchten Lappen standhalten. Deshalb geht der Oberflächenaufbau hier deutlich schneller.

Hier eine Übersicht über Eigenschaften und Verwendungszwecke von bestimmten Ölen:

Schneidebrett ölen: was passiert, wenn das Öl noch nicht ganz ausgehärtet ist?

Gesundheitlich ist das bei reinem Leinöl, Mohnöl und Walnuss-Öl nicht schlimm, jedoch quillt das Öl dann auf was man anhand von Flecken sieht und der Schutz ist wieder dahin.

Die praktische Vorgehensweise beim Ölen – klassische Methode ohne Trockenbeschleuniger

Die folgende Methode orientiert sich sehr stark an der klassischen Oberflächenbehandlung mit Öl für den Außenbereich. So wird das Verfahren seit Ewigkeiten bei schwedischen Holzhäusern angewendet und geht über mehrere Jahre. Warum? Weil eine klassische Oberflächenbehandlung von dünnflüssig zu dickflüssig (mager zu fett) geht und Zeit zum Trocknen braucht.

Für ein Schneidebrett ist das in der Theorie die beste Lösung. In der Praxis macht das aber keiner, weil es in der Regel für die meisten Bretter nicht lohnt. Trotzdem sollte man sich zumindest mal damit beschäftigt haben.

Also los gehts: die Vorbereitung

Das Schneidbrett aus Holz sollte mindestens eine Woche lang nicht benutzt worden sein, damit es ausreichend trocken ist. Die Oberfläche am besten mit 180 er Körnung schleifen und abstauben. Zum Ölen generell ölfeste Handschuhe aus Nitril oder Polyethylen (Dieselhandschuhe)  tragen . Gebrauchte Lappen (Küchenkrepp) einfach auswaschen.

Da das Öl keine Zusätze enthält und nur ganz langsam trocknet, besteht im Prinzip auch keine Gefahr für Selbstentzündung oder Umweltverschmutzung. Aber sicher ist sicher… Von daher kann man das Stück Küchenkrepp auch einfach im Lokus Richtung Unterwelt befördern.

Nach jedem Auftrag das Brett am besten immer im beheizten und hellen Raum trocknen. Öl braucht Wärme, Licht und Sauerstoff

Für eine gute Belüftung das Küchenbrett leicht schräg auf 2 Leisten gegen einen Schrank/Wand stellen.

Der Ablauf

  • Lackleinöl im Wasserbad auf 60 Grad erwärmen oder mit Balsam-Terpentin bis zu 50% verdünnen.
  • Das Öl satt auftragen, dort wo es direkt weggesaugt wird immer wieder nachölen (gerade am Hirnholz)
  • Nach 30 Minuten nochmals nachölen.
  • Nach einer Stunde den Überschuss abwischen und das Brett trocken reiben. Es dürfen keine Pfützen mehr stehen.
  • Trockenzeit 10 Tage.
  • Weiterer Auftrag mit warmen Öl (kann jetzt Lackleinöl sein), das Holz saugt nur noch wenig.
  • Wieder nach einer Stunde den Überstand abnehmen und trocken reiben.
  • Trockenzeit 7 Tage.
  • Zwischenschliff mit 280 er Körnung. Abstauben ist nicht mehr nötig, da der Staub ab jetzt als Porenfüller dienen darf. Wer will kann auch die nächste Schicht gleich nass mit Öl einschleifen, dann entfällt natürlich der Trockenschliff.
  • Ölauftrag bzw. Öl nass einschleifen (mit Nass-Schleifpapier), Öl muss nicht warm sein, da es nicht mehr tief eindringt. Trägt man das Öl kalt auf ohne einzuschleifen, muss es mit dem Lappen einmassiert werden.
  • Überschuss nach 30 Minuten abnehmen und trocken reiben.
  • Trockenzeit mindestens 14 Tage, danach fertig zum Gebrauch. Alternativ noch einen Schutzüberzug (Pufferschicht) mit Bienenwachsanteil.

Deutlich schneller gehts mit Trockenbeschleuniger

Die deutlich schnellere Methode besteht darin, ein Öl mit Trockenbeschleuniger zu verwenden. Hier gibt es jedoch sehr viele Chemie-Keulen…von daher auf jeden Fall darauf achten, dass das Öl für Kinderspielzeuge (schweiss-und speichelecht) geeignet ist.

Die Anwendung ist dann sehr simpel:

  • dünn auftragen,
  • nach 2-3 Tagen leicht zwischen schleifen
  • erneuter dünner Auftrag
  • nach 3 Tagen Pufferschicht und fertig.

 Jetzt kommt noch ein ganz wichtiger Punkt: Wirklich relevant ist die Behandlung der Hirn/Stirnkanten. Denn dort wird das Wasser am stärksten eingesaugt. Die Folge sind dann offenen Leimfugen und Risse (wie im Bild). Also machen wir im Prinzip die ganze Prozedur hauptsächlich für die Hirnkanten.

Holzschneidebrett premium offene leimfuge

Zusammenfassung:

Was hast Du gelernt?

  • Öl muss aushärten, sonst wird es wieder ausgewaschen
  • in der Tiefe braucht man eine harte Schicht
  • darüber eine Pufferschicht, die bei täglichen Gebrauch wöchentlich erneuert wird
  • die Grundierung sollte sehr lange trocknen

Wenn also das nächste mal wieder ein „Experte“ dir versucht zu erzählen, dass Rapsöl oder Olivenöl eine ganz natürliche und geeignete Oberflächenbehandlung für Schneidebretter aus Holz sind, dann weißt Du es ja jetzt besser.

Zugegeben: Weder in der Tischler-Ausbildung, noch in der Meisterschule lernt man etwas über das Ölen von Holz. Ich musste unzählige alte Fachbücher wälzen und Selbstversuche durchführen, um das zu wissen was ich heute weiß.

Links zum Thema:

Ölfarbenhersteller und echter Freak auf dem Gebiet der natürlichen Behandlung von Holz mit Öl: klick

Wenn das Gartenhaus also mal wieder gestrichen werden muss, warum nicht mit dem was seit hunderten Jahren bewährt ist…

Wenn Du Dein Schneidebrett ölen willst bzw. was zur Nachpflege brauchst (ja, brauchst Du ;-)) , dann schau mal unser Schutzschild an…